Seit nunmehr 9 Jahren treffen wir uns, zwei bis drei Mal im Jahr, immer an einem Donnerstag um 19 Uhr, zu einem gemütlichen Abendessen und Bildvortrag/Gespräch zu einem bestimmten Thema. Das Thema wird jeweils am Ende der vorherigen "Stulle" festgelegt, so dass man sich, wenn man Lust hat, darauf vorbereiten kann. Aber Du kannst auch jederzeit neu dazu kommen oder nur an einzelnen "Stullen" teilnehmen, die Sich interessieren ! Wenn Du immer informiert werden möchtest,
trage Dich doch einfach in unsere bei Ausstellungen ausliegende Liste ein oder schreib uns eine Nachricht. (Die "Stullen" werden aber auch immer einige Wochen vorher als Plakat im Schaufenster und auf unserer Seite angekündigt.)
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übrigens:
Der ursprüngliche Anlass ist mittlerweile eigentlich entfallen:
Wir hatten in den Anfangsjahren unseren Projekt-Raum in einer abgelegeneren ehemaligen Bäckerei betrieben.
Zu den ersten "Stullen" haben wir das Brot noch selbst gebacken, um es "stilecht" in der zum Ausstellungsraum umfunktionierten Backstube zu verspeisen ...
Und so fing alles an (mit dem Thema "Kunst über Kunst"):
Das Narrativ ist heutzutage ein "Allzweckbegriff" in der gesellschaftlichen/
kulturtheoretischen Debatte bis hinein in den Alltag geworden. Dabei geht es im weitesten Sinne um Gesellschaftsmythen.
Wir haben uns hingegen gefragt, was Narrativität als Struktur im Allgemeinen überhaupt ausmacht und welche Erscheinungsformen Narrativität im Besonderen in der Bildenden Kunst annimmt: Wie setzt sie sich von anderen Kategorien ab (ikonisch? visualistisch? symbolisch? poetisch? situativ? wissenschaftlich - deduktiv? dialektisch? materialästhetisch usw.??? ) Was ist Erzählen unabhängig von Texten? Ist es immer an ein Vorher-Nachher gebunden? Wie
"erzählen "Gegenstände/Artefakte, - vielleicht auch mehrstimmig? Bedarf es einer Entwicklung in der Zeit, eines möglichen angedeuteten Geschehens oder des Zustandekommens/ der visuellen Begründung eines Zustands ?
Bei der Stulle zur "Schönheit in der Kunst" Anlässlich unseres Umzugs ins "Haus der Schönheitspflege" ging es - ein wenig überraschender Weise - eher um Moral bzw. das offensichtlich schwierige Verhältnis der Moderne zur Schönheit und die verhängnisvolle Nebenordnung des Guten zum Wahren und Schönen (das Ideale wurde hier immer eher unter Generalverdacht gestellt und das "Authentische" dem gegenüber als das "wahre Wahre " auserkoren.)
Die Frage : Was ist schön? ist ohnehin schon schwierig und muss vielleicht in "was wird als schön empfunden" abgewandelt werden (hierzu haben wir einen Exkurs in die Psychologie/Wahrnehmungspsychologie unternommen und kulturelle Unterschiede und die Relativität von Bewertungssystemen ausgemacht) und ist innerhalb der Kunst umso schwieriger zu beantworten. Es kommt offensichtlich auch darauf an, wie weit man den Begriff der Schönheit fasst. Kann eine Idee "schön" sein und die adäquate Visualisierung als verhältnismäßig und somit als "schön" angesehen werden?
Ganz interessant ist im ganzen Zusammenhang offenbar auch der Begriff "Kitsch"....